Magnin und der FC Zürich – gemeinsam in die Zukunft
Ludovic Magnin hat seinen Vertrag beim FC Zürich vorzeitig um zwei Jahre verlängert. Sein neues Arbeitspapier läuft also bis Ende Juni 2022. Was beim ersten Lesen wie eine ganz normale Nachricht aus der Welt des Fußballs klingen mag, ist in Wahrheit ziemlich spektakulär. Dies hat drei Gründe: Magnins bisherige Amtszeit, Sportchef Thomas Bickel und die jüngere Vergangenheit des FCZ.
Immer wieder Zweifel an Magnin
Vor einigen Monaten war eine sofortige Entlassung Magnins noch deutlich wahrscheinlicher als eine vorzeitige Vertragsverlängerung. Insbesondere zu Beginn der Saison steckte der FCZ tief in der Krise. Es war nicht das erste Mal in der rund zweijährigen Amtszeit des früheren Linksverteidigers. Die Mannschaft zeigte wiederholt Leistungsausschläge, die an eine Achterbahnfahrt erinnern.
Hinzu kommt, dass der Coach keine einfache Persönlichkeit ist. Er benötigt für sich selbst frühzeitig Planungssicherheit und Kontinuität. Wohl aus diesem Grund hat Zürich bereits jetzt verlängert. Bei Magnin würde es ansonsten im Bereich des Möglichen liegen, dass er bei einem anderen Klub unterzeichnet hätte.
Sportchef Bickel hätte Magnin wohl schon entlassen
Man tut wohl keinem Beteiligten unrecht, wenn man festhält, dass der 40-Jährige nicht nur Freunde im Verein hat. Magnin selbst sagte im Rahmen der Vertragsverlängerung, er wisse, wer in schwierigen Zeiten hinter ihm gestanden habe und wer nicht. Damit spielt er einerseits auf Präsident Ancillo Capena an, der so gar nichts von einer Entlassung wissen wollte. Und anderseits auf seinen direkten Vorgesetzten Bickel, der ihn wohl schon ersetzt hätte, wenn er denn gedurft hätte. Wie vertrauensvoll die Zusammenarbeit dieser beiden Männer noch sein kann, müssen andere beurteilen.
Zürich hat schlechte Erfahrungen mit vorzeitigen Vertragsverlängerungen gemacht
Eigentlich wollte der FCZ nicht mehr vorzeitig Verträge verlängern. Vor Magnin schenkten die Verantwortlichen Aufstiegstrainer Uli Forte auf diese Weise das Vertrauen. Keine sieben Monate später musste er gehen. Dies sollte sich eigentlich nicht wiederholen. Magnin hat deshalb zumindest vom Präsidenten einen gehörigen Vertrauensbeweis erhalten.