Schweizer bejubeln unglückliche „Nati“
Es waren nur wenige Minuten, welche die Abwehr der Schweizer in der Verlängerung des WM-Achtelfinales gegen Argentinien noch hätte standhalten müssen. Dann hätte es das Elfmeterschießen und womöglich eine nächste Runde gegeben. Doch der Fußballgott war an diesem Tag in diesem Spiel ein Gaucho. Nichtsdestotrotz sind die Schweizer stolz auf ihre „Nati“.
Begrüßung im Hallenstadion
Das geschlagene Nationalteam wurde von Tausenden Fans zurück in der Heimat begrüßt. Vom Flughafen in Zürich, wo sich ebenfalls die ersten Schaulustigen versammelt hatten, ging es direkt ins Hallenstadion, wo die Anhänger der „Nati“ die Chance bekommen, ihre Stars über zwei Stunden zu feiern, sich Autogramme zu holen und ein letztes Mal die WM und den Erfolg, den das eigene Team in Brasilien hatte, zu feiern. Von der Trauer, welche die Schweizer noch direkt nach dem Aus gegen die Argentinier erfasst hatte, war nichts mehr zu sehen. Immer wieder war die Stimmung für ein paar Minuten so gut, dass man glauben konnte, dass dort ein Titelträger bejubelt würde. Dann allerdings kam die Erinnerung stets bleischwer zurück.
Größer Jubel für Hitzfeld
Etwas ungewohnt war, dass ein Deutscher den größten Jubel der Schweizer erhielt. Die Spieler des Teams wurden zwar gefeiert und dies auch deutlich mehr als höflich. Den größten Zuspruch erhielt aber Trainer Ottmar Hitzfeld. Viele Fans, die danach befragten wurden, erklärten dies mit dem Respekt vor dem 65-Jährigen und der Tatsache, dass dies schließlich auch die letzte Chance gewesen sei, um sich angemessen von ihm zu verabschieden. Hitzfeld beendet seine Trainer-Karriere und zieht sich in den Ruhestand zurück. Der Traum eines Titels mit der Schweiz, die Hitzfelds Wahlheimat bleiben wird, ist dem Mann, der mit dem FC Bayern München und Borussia Dortmund die Champions League gewinnen konnte, zwar verwehrt geblieben. Doch leistete er dennoch hervorragende Arbeit – wer daran einen Zweifel gehabt haben sollte, wurde im Hallenstadion beeindruckend eines Besseren belehrt.