Doppelpass-Debatte bei der Nati: Xhaka hat kein Verständnis
Es war der Aufreger der Nati bei der WM 2018: Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka zeigten gegen Serbien einen Doppel Adler-Torjubel. Einerseits erinnerten sie dadurch an ihre kosovarischen Wurzeln. Anderseits provozierten sie ihren serbischen Gegner und wurden deshalb vom schweizerischen Verband zu einer Geldstrafe verdonnert. Ein weiteres Nachspiel könnte folgen: Verbandssekretär Alex Miescher schlug vor, dass Spieler mit einem Doppelpass künftig nicht mehr für die Nati auflaufen sollten, da sie sich anscheinend nicht ausreichend mit der Schweiz identifizierten. Bei Xhaka stieß er mit dieser Idee auf wenig Gegenliebe.
Xhaka fühlt sich beleidigt
Xhaka sieht die Äußerungen Mieschers „direkt an meine Adresse“ gerichtet, wie er im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „SDA“ schildert. Er fühle sich dadurch beleidigt, denn er höre heraus, „dass Miescher Spielern mit Doppel-Pass nicht zutraut, für die Schweiz an ihre Grenzen zu gehen.“ Solche Gedanken seien nicht zulässig, versichert er mit Verweis auf Nati-Coach Vladimir Petkovic: „Sogar unser Chef hat einen Doppelpass“, erinnert ein spürbar aufgebrachter Xhaka, „und ergibt Blut sowie Schweiß für die Nati!“
An die Adresse von Miescher gerichtet, fügt der Mittelfeldspieler hinzu, dass der Offizielle „viel Stirnrunzeln mit seinen Äußerungen hervorgerufen hat.“ Außerdem habe er „auch viele durch diese Worte enttäuscht“, fügt Xhaka vielsagend hinzu und lässt keinen Zweifel, wen er damit konkret meint.
Verband versucht salomonische Lösung
Der schweizerische Verband wollte sich nicht offen hinter Miescher stellen, sich aber auch nicht zu spürbar auf Seiten der Spieler positionieren. Er versucht es deshalb mit einer salomonischen Lösung. Miescher hat keine offizielle Rückendeckung erhalten, allerdings rief der Verband dazu auf, keine Spenden für Xhaka und Shaqiri zu tätigen. Schweizer mit ausländischen Wurzeln hatten mit Sammlungen begonnen, um deren Geldstrafen zu begleichen.