RB Salzburg: Viel Ärger wegen eines Sterns
Eigentlich gibt es bei RB Salzburg derzeit viel Grund zum Jubel. Wieder einmal ist man souverän Meister geworden – und dies nach einer eigentlich komplizierten Saison. Im Cup-Finale wartet Admira Wacker als Gegner. Dies ist für das von Red Bull finanzierte Team wahrlich keine unüberwindbare Hürde. Und trotzdem drohen die Fans sogar damit, die Meisterfeier zu boykottieren. Ärger macht ein Stern. Jener ist zum Sinnbild der Frage darüber geworden, was Salzburg eigentlich ist: Ein traditionsreicher Klub, der nur seit ein paar Jahren anders heißt oder aber ein Farmteam von Red Bull? Und die Antwort des Vereins mundet den Anhängern so überhaupt nicht.
Wie viele Meisterschaften hat Salzburg gewonnen?
Hintergrund des Streits ist eine eigentlich ziemlich unscheinbare Frage: Wie viele Meisterschaften hat Salzburg gewonnen? Die Fans kommen genau wie der österreichische Verband auf zehn Titel. Sie addieren die sieben Meisterschaften aus der Red Bull-Zeit mit den drei Titeln aus den Tagen von Austria Salzburg. Die Bullen hätten damit das Recht, einen Stern auf dem Trikot über dem Vereinsemblem anzubringen.
Dies möchte man auf Seiten des Vereins jedoch nicht. Hier heißt es, dass man „in Abstimmung mit den Partnern und Sponsoren“ freiwillig verzichtet und von einer Überarbeitung des Vereinsemblems absehen wird. Schließlich kommt man nach eigener Rechnung erst auf sieben Meisterschaften. Die drei Titel aus dem Austria-Erbe möchte man nicht annehmen. Der Verein schneidet so diese Zeit aus der Klubhistorie, weshalb die Fans vor Wut schäumen.
Eigentor von Red Bull
Von außen betrachtet schießt sich Red Bull damit ein Eigentor. Es ist klar, dass man bei den Bullen am liebsten einen reinen Red Bull-Stern hat. Der größte Vorwurf, der allerdings allen Vereinen mit dem RB-Logo gemacht wird, ist neben dem Finanzdoping durch den Brausekonzern jener der fehlenden Tradition. Und man hätte diesen Vorwurf kaum besser bestätigen können als so.